Tour de suisse: 10. – 18. juni 2006

Die Alpen und Ihre berühmnten Pässe erwarten den Tross der Tour de Suisse – neun Etappen führen die ProTour-Teams quer durch die Schweiz.

168 Fahrer aus 21 Mannschaften nehmen an der 70. Austragung der Tour de Suisse teil. Mit 1532 km Länge, vier Bergetappen und dem abschliessenden Zeitfahren erwartet die Athleten eine der schwersten Landesrundfahrten der letzten Jahre. Als Mitglied der UCI ProTour kommt die Tour de Suisse in den Genuss der zwanzig besten Mannschaften. Durch die Vergabe einer Wildcard an das Team LPR hat der Veranstalter zudem eine zweite Schweizer Mannschaft eingeladen, die an der letzten Tour de Romandie hervorragende Leistungen gezeigt hat.

Mit durchschnittlich 170 km pro Etappe wissen die Fahrer bereits vor dem Start, dass die Tour de Suisse 2006 eine echte Herausforderung sein wird. Das Feld startet in Baden zur ersten Etappe auf einem Rundkurs, der die Roller besonders bevorzugt. Von Bremgarten aus werden die Fahrer am nächsten Tag Einsiedeln erreichen. Vom Start in Einsiedeln geht es nach Arlesheim, dem Schweizer Sitz von Würth,  Presenting Sponsor der Tour de Suisse. Nach den ersten drei Teilstücken, die eher auf die Sprinter zugeschnitten sind, gibt die folgende Etappe von Niederbipp nach La Chaux-de-Fonds den guten Bergfahrern die Möglichkeit, sich ohne allzu grosse Anstrengungen «warm zu fahren».
Die echten Herausforderungen beginnen dann mit der nächsten Etappe und dem Aufstieg zum Tagesziel, der berühmten Walliser Bergstation Leukerbad. Es folgt danach das schwierigste Teilstück der Tour de Suisse von Fiesch nach La Punt. Die Fahrer haben nicht nur 210 km zu bewältigen, sie müssen auch 3 Pässe «schlucken», die Furka (2431 m - der höchste Pass der diesjährigen Tour de Suisse), den Oberalp (2046 m) und den Albula (2315 m). Am folgenden Tag mit Start in St. Moritz erreicht der Tross via Julier (2284 m) und Lukmanier (1920 m) Ascona. Die letzte Bergetappe wird wieder rundkursähnlich absolviert. Die Fahrer starten in Ambri und werden nach 155 km wieder dort erwartet, nachdem sie den Lukmanier, den Oberalp und den Gotthard überquert haben. Schliesslich endet die diesjährige Jubiläumstour mit dem zirka 31 km langen Zeitfahren von Kerzers ins Zentrum der Altstadt von Bern.

Fabian Cancellara in seinem Heimspiel
Das Fahrerfeld, das am 10. Juni in Baden startet, ist einmal mehr absolut sehenswürdig. Die dänische CSC Mannschaft kommt mit sehr starken Fahrern wie beispielsweise dem Schweizer Fabian Cancellara, Sieger von Paris-Roubaix und Schweizermeister im Zeitfahren. Der Berner wird vom Luxemburger Frank Schleck, Sieger vom Amstel Gold Race, begleitet. Die Belgier von der Mannschaft Quick Step - Innergetic treten mit Tom Boonen, Sieger der Flandern-Rundfahrt und dreifacher Etappengewinner von Paris-Nizza sowie Paolo Bettini - unter anderem Sieger einer Etappe des letzten Giro - an. Die holländische  Mannschaft Rabobank startet an der Tour de Suisse mit Oscar Freire, Sieger einer Etappe von Tirreno Adriatico 2006 sowie Michael Boogerd, 3. des Amstel Gold Race.

Das Team von Davitamon Lotto wird vom ehrgeizigen Cadel Evans angeführt, Sieger der Tour de Romandie. Er wird vom Sprinter Robbie McEwen begleitet, der die einzige Sprintankunft der Tour de Romandie für sich entschied und sich dreimal als Etappensieger am Giro feiern liess. Die italienische Lampre Mannschaft hat Alessandro Ballan, 3. von Tirreno-Adriatico sowie Daniele Bennati angemeldet. Letzterer war in diesem Jahr Etappensieger an drei Rundfahrten: Valencia, Trentino und Kalalonien. Der Italiener Danilo Di Luca, im Jahre 2005 Sieger der Flèche Wallonne, Amstel Gold Race und der Basken-Rundfahrt, geht unter den Farben von Liquigas an den Start. Begleitet wird er von Stefano Garzelli, vor einigen Wochen Sieger des GP von Frankfurt. Die neue Mannschaft Team Milram kommt ihrerseits mit Erik Zabel an den Start, der alles unternehmen wird, um eine Etappe zu gewinnen, nachdem er sich in dieser Saison schon siebenmal mit dem zweiten Rang begnügen musste!